Geschichte der ASV
Die Anfänge: 4. Februar 1971
Am 4. Februar 1971 taucht zum ersten Mal eine gemeinsame „Organisation“ der Aschaffenburger Schulen auf. Die SchülersprecherInnen der Aschaffenburger Gymnasien trafen sich im Ratskeller und erarbeiteten das Konzept einer
„Stadt-SMV“. Sie sollte gemeinsame Veranstaltungen durchführen, die Schulen vernetzen, und die Bevölkerung für schulische oder SchülerInnenprobleme sensibilisieren.
Letztendlich verlief das Projekt jedoch im Sand, da im Verlauf der 70er-Jahre die SchülerInnenvertretung immer mehr an Bedeutung verlor.
Aufstand in den Gymnasien: September 1981
Im September 1981 beschloss das bayerische Kultusministerium eine grundlegende Änderung der Absenzenregelung für volljährige SchülerInnen. Ein Aufschrei ging durch die Kollegstufen in ganz Bayern. In Aschaffenburg gründete sich die Vereinigung zur Interessenvertretung von Schülern (VIS), die in dieser Zeit die größte Organisation von SchülerInnen in Bayern war.
In Aschaffenburg kam es zu Schulstreiks, mehrere SchülerInnen mussten ihre Schulen verlassen. Und der Aufstand zeigte Wirkung: Das Kultusministerium änderte wegen der großen Proteste, nicht nur in Aschaffenburg, die Regelung wieder.
Daraufhin drohten die Schülerinitiativen zu zerfallen.
Aufstand der zweite: Schulboykott 1987
Doch die SchülerInnenvertretung geriet nicht in Vergessenheit, das Kultusministerium brachte immer dann, wenn die Schülervertretung in der Bedeutungslosigkeit zu versinken drohte, neue Gesetze auf den Weg, die die Stimmung unter SchülerInnen anheizten.
So versuchte das Kultusministerium 1987 das erste Mal, eine Schulzeitverkürzung durch den Landtag zu bringen. Wieder protestierten die SchülerInnen: Am Dalberg-Gymnasium kam es am 1. Juni 1986 zum spontanen Unterrichtsboykott und weitere gemeinsame Protestaktionen der gymnasialen SMVen folgten.
Und wieder hatten sie Erfolg: Die Gesetzesvorlage wurde zurückgezogen.
Dann kehrte in der Schülervertretung wieder Ruhe ein, bis...
Organisation mit Konzept: Der Schülerverein 1996/97
1996 begannen in Aschaffenburg erstmals engagierte Schülerinnen ein Konzept von Schülern für Schüler zu entwerfen: das Schülercafé im JuKuZ.
Im Juli 1997 führten sie das erste Mal die gemeinsame Veranstaltung „Project Pupil“ durch um Startkapital für die Gründung des „Aschaffenburger Schülervereins“ zu erhalten. Dieser war die erste länger bestehende Organisation im Landkreis und der Vorgängerverein der ASV.
2001: Gründung der ASV
2001 benannte sich der Schülerverein in Aschaffenburger Schülervertretung um und veränderte seine Strukturen. Im Jahr 2002 zog die ASV und mit ihr das Schülercafé ins evangelische Jugenzentrum (JuZ) um. Im selben Jahr wurde auch PupperlaPub ins Leben gerufen, eine Kneipe von und für alle Schülerinnen und Schüler zwischen 14 und 20. PupperlaPub und Schülercafé bestehen bis heute weiter im ev. JuZ.
2004: (schon wieder) Schulstreik
2003 erregte Ministerpräsident Edmund Stoiber mit einer Regierungserklärung den Unmut der Schüler: der nächste Versuch einer Schulzeitverkürzung (G8) stand ins Haus. Ab Anfang 2004 wurde dann bayernweit, aber insbesondere auch in Aschaffenburg, viel demonstriert und gestreikt, beispielsweise beim Sternmarsch zum Schlossplatz an dem schätzungsweise 5000 Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrer teilnahmen.
Es nützte jedoch alles nichts, trotz Demonstration, Schulstreik und so weiter: Die bayerische Staatsregierung verabschiedete endgültig die Schulzeitverkürzung.
2004 - 2013: Abkühlung der Vertretungsarbeit
2004 kehrte in Aschaffenburg mangels Motivation, Themen, Geld, und Mitgliedern schulpolitisch leider wieder ziemliche Ruhe ein.